Kennst Du Deine bei Facebook hinterlegten Interessen?
Oder: What Facebook thinks you like…
Hast Du Dich schon mal gefragt, aus welchen Grund Dir die eine oder andere Werbeanzeige bei Facebook angezeigt wird? Persönlich habe ich die Erfahrungen gemacht, dass mein Newsfeed oft sehr passende Werbung hat. Bei manchen Beiträgen wundert es mich allerdings sehr, dass ich anscheinend zu einer bestimmten Zielgruppe gehören soll. Geht es Dir ähnlich? In diesem Beitrag möchte ich Dir einige Faktoren, die dieses Thema beeinflussen, etwas näherbringen und Dir zeigen, wie Du diese:
- für eine für Dich sinnvollere Zusammenstellung Deines Newsfeeds und/oder
- bei der Gestaltung von eigenen Facebook-Werbeanzeigen
zu Deinem Vorteil nutzen können.
Dieser Artikel richtet sich nicht nur an Nutzer, die ausschließlich privat auf Facebook unterwegs sind, sondern vor allem an diejenigen, die Facebook geschäftlich nutzen.
Welche Werbung Dir angezeigt wird, hängt von vielen Faktoren ab und wird durch einen komplexen Facebook-Algorithmus gesteuert. Vor allem für Dich als Werbetreibender macht es jedoch Sinn, dich mit dem Thema näher zu beschäftigen.
Woher weiß Facebook, was mich interessiert?
Wenn Du eine Werbeanzeige bei Facebook verfasst und diese so gezielt wie möglich ausstrahlen lassen möchtest, muss Du zuvor einige Parameter Deiner Zielgruppe betreffend definieren. Unter anderem gehören dazu demographische Merkmale wie Alter, Standort und Geschlecht. Diese Merkmale gibt man als Facebook-Nutzer teilweise bereits bei der Registrierung preis. Viel spektakulärer ist die Definition der Zielgruppe anhand ihrer Interessen. Jedoch, woher bekommt Facebook diese Informationen, sofern man diese nicht explizit selbst im Profil hinterlegt hat?!
Diese Informationen sammelt Facebook akribisch aus dem Verhalten/ den Aktivitäten jedes einzelnen aktiven Nutzers:
- auf welche Beiträge / Werbung reagiert der Nutzer mit einem Klick oder gar kommentiert diese?
- welche Seiten von Personen oder Gruppen hat man mit „Gefällt mir“ markiert?
- mit welchen Unternehmen findet eine Interaktion statt?
Dazu kommen noch Kategorien, die Facebook selber festlegt. Z.B. „Vielreisender“ für Menschen, die sich häufig aus unterschiedlichen Ländern einwählen.
Aus diesen vielen Informationen entsteht ein Nutzer-Profil, das Facebook erlaubt, die Werbung extrem zielgruppengerichtet auszustrahlen. Diese Information dürfte für viele von Euch nicht so neu sein. Aber weißt genau, welche Informationen Facebook über Dich sammelt und welche „Schlüsse“ Facebook daraus ableitet?
Würdest Du gern die bei Facebook hinterlegten Interessen zu Deiner Person einsehen?
Seit kurzem gibt es diese Möglichkeit….
Ich bin vor einiger Zeit auf eine hilfreiche Chrome-Erweiterung gestoßen, die ich für Dich getestet habe. Mit deren Hilfe kannst Du die für Deinen Account hinterlegten Informationen nicht nur einsehen. Du kannst die Relevanz der angezeigten Themengebiete bewerten und sogar die für Dich uninteressante Kategorien löschen. So kannst Du gezielt Einfluss auf die Gestaltung Deines Newsfeeds und angezeigte Werbung nehmen. Hört sich gut an oder? 😉
Die Erweiterung gibt es momentan ausschließlich für den Chrome-Browser. Sie heißt „What Facebook thinks you like“. Sie lässt sich mit wenigen Klicks googeln und installieren. Nach der Installation startest Du wie gewohnt Dein Facebook und aktiviere die App in Deinem Chrome-Browser. Jetzt hast Du einen Überblick über die gespeicherten Interessen und Informationen. Gibt es etwas, was nun überhaupt nicht Deinen Interessen entspricht? Dann kannst Du diesen Punkt mit einem Klick löschen. Nehme also Einfluss auf die Beiträge, die Dir angezeigt werden und gestalte Dein Facebook mit!
Wie kannst Du als Werbetreibender von dieser Erweiterung profitieren?
Zu Beginn dieses Beitrags habe ich erwähnt, dass bei der Gestaltung der Werbeanzeige die Interessen der Zielgruppe so exakt wie möglich definiert werden sollten. Dadurch vermeidest Du Streuverluste bei der Werbung und die Werbeanzeige wird für Dich unterm Strich günstiger. Die Gestaltung einer Werbeanzeige bei Facebook soll hier allerdings nur am Rande erwähnt werden. Worauf ich hinaus möchte, sind die Erkenntnisse, die Du aus „what facebook thinks you like“ ableiten kannst.
Hast Du einen Wunschkunden vor Augen und arbeitest vielleicht schon mit einem Kundenavatar? Falls ja, dann kennst Du Deine Zielgruppe schon ziemlich gut.
Stell Dir vor, Du hast im Bekannten- / Freundeskreis eine oder sogar mehrere Personen, die vielleicht nicht unbedingt Deine Kunden sind, aber Deinem Kundenavatar sehr entsprechen und somit theoretisch zu Deiner Zielgruppe gehören. Hast Du? Perfekt!
Dann nimm Dir doch die Zeit und interviewe diese Personen zum Thema hinterlegte Facebook-Interessen. Daraus gewinnst Du mit Sicherheit hilfreiche Erkenntnisse, welche Kombinationen sich bei den Interessen ergeben können. Diese Informationen werden Dir helfen, Deinen Kundenavatar, wie ein Puzzle, weiter zu vervollständigen. Wenn Du diese Erkennstnisse bei der nächsten Werbeanzeige heranziehst, ergibt sich eine kleinere Zielgruppe, die jedoch viel genauer definiert wurde als vorher.
Als Beispiel nehme ich mal einen Hundebesitzer, der sich für Hundeerziehung interessiert, kombiniert damit könnte sich das Interesse „Outdoor“ ergeben, vielleicht mit dem Hobby „Geocaching“ ergänzt. Diese Konstellation ergibt eine „kleine aber feine“ Zielgruppe für das Thema „Outdoor-Kleidung“!
Versuche, Dich in Deine Zielgruppe hinein zu versetzen, denke ein wenig „um die Ecke“ . Damit verbesserst Du Dein Marketing!
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Kombinieren 😉
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